Gen defacto

Stutenmilch zu verdauen, sagt M nach einem Blick in die Gen-Doku, sei nicht nur ein evolutionärer, sondern auch ein militärischer Vorteil der Horden von Dschingis Khan gewesen. Wer Laktose unverträglich ist, kann sich nicht auf sein Pony setzen und ein Weltreich zertrümmern oder aufbauen.

Da ist sicher was dran. Und möglicherweise auch ein Erklärungsansatz dafür, dass die Europäischen Seefahrernationen die halbe Welt terrorisiert und unterjocht haben. Man denke an die Indianer und die Pocken.

Wir aber denken an Europa und den Alkohol. Alkohol ist arabisch für den Augenschatten. Nicht den natürlichen, sondern den, der durch Vergorenes erzeugt wird. Eine Lebensmittelvergiftung. Diese braucht man, um zur See zu fahren. Neben Sauerkraut gegen Skorbut und Zahnausfall.

Man braucht Alkohol für ausgedehnte Seereisen, weil man Süßwasser nicht lange genug konservieren kann. Es wird brackig. Daher schipperten auch die großen Entdecker unter den Seefahrernationen stets unter Land, wo man von einem zum nächsten Brunnen navigieren konnte. Die Karawanenstraßen zur See verliefen überschaubar von Quelle zu Quelle oder Mündung (Januarfluss).

Doch die Säufer unter den Seefahrernationen konnten mehr. Sie machten Wasser haltbar, indem sie Rum hinein kippten, Retsina, Portwein, Malaga, Sherry und alle anderen Formen von lebensmitteltechnischen Stabilisatoren auf Basis von Hefepilzen. Wer saufen kann, kann auch arbeiten, heißt es landläufig, aber auch das ist verbrieft: Wer saufen kann, kann auch segeln. Weiter als die anderen.

Somit hängt die Unterjochung der maritimen Welt und damit Amerikas, Australiens und der alten Weltreiche China/Indien sicher auch mit der Gärhefe zusammen. Anders ausgedrückt: diese Welt wurde im Suff erobert, von Griechen, Wikingern, Normannen und Briten. Fritz hätte statt Kartoffeln Whiskey anbauen sollen, dann hätte Kaiser Willis Zukunft sicher auf dem Meer gelegen. Und man spräche vielleicht in den Kolonien rund um Washington Deutsch anstatt Heineken und Budweiser.

Man muss die Dinge einfach mal vom genetischen Standpunkt aus betrachten, und schon ist es absolut männlich, auf den Rasen zu kotzen. Denn ohne diese Stärke wäre die Welt nicht, was sie ist.

(Dass der Islam Alkohol verbietet und am anderen Rad der Achse des Bösen nun ausgerechnet ein trockener Alkoholiker schraubt-e, soll in diesem Zusammenhang nicht verwundern)