für misch noch'n Kölsch

Bill Clinton war in der Malzmühle am Heumarkt. Ich auch. Am selben Tisch. Außerdem noch eine Reihe prominenterer Menschen. Der Köbes (wissen ihr, warüm der Köbes Köbes heißt? Wegen dem Jakobswech, aber ich sach mal, es heißt wegen DES Jakobsweges, der Kölner hat ja seine eigene Grammatik) der Köbes ist ein Privatunternehmer und Pilger auf der ewigen Wanderung nach Sant Jago, was Sankt Jakob ist, also den heiligen Köbes. Und der hiesige Stellvertreter des Heiligen vorm Tresen weiß einiges zu berichten über Bill und Monica. Die Zweitgenannte ist nämlich nicht auf dem Foto drauf, weil sie UNTER dem Tisch saß.

In Köln geht viel drüber und drunter. Das Stadtarchiv zum Beispiel ist im wahrsten Sinne der U-Bahn gewichen** kapott. Allerdings ungeplant. Und jetzt befinden sich die Archivalien im Kopf der Bierkellner. Die verwahren sie gut und besser. Sie machen aus Geschichte Geschichten. Damit sind sie dem Homer ebenbürtig, dem ewigen Wanderer. Eine Riesenfreude, in Köln ein Bier zu trinken. Man trinkt et mit den Ohren. Aber man ißt auch seltsames Zeuchs wie den Kölschen Kaviar und de Halve Hahn. Himmel un Ääd mit Messer und Gabel. Dabei die Anekdote von dem, der in der Kantine sein Hähnchen mit Plastikbesteck futtern musste, weil kein Hausmeister in der Nähe war, der den Doktores zeigen konnte, wie man das mit der beidhändigen Grundausstattung macht.

Köln ist auch die einzige Stadt, in der ich mein Mopett auf dem Versicherungsparkplatz abstellen kann, direkt unter den Augen des Domkapitels, womit entweder der HERR oder der Direktversicherer für den Schaden aufkommt, wenn da mal was wegkommen sollte. Und Köln liegt am Rhein, was schon die Römer grandios fanden. Und die Germanen wiederum, dass die Römer schön auf ihrer Seite blieben. Nämlich da, wo der Kaiser seinen Dom hingebaut hat.

Warum rede ich über Köln? Ja, weil dort ein wichtiger Teil meines neuen Romans spielen wird. Und fast der gesamte Roman nach diesem. An einer Location, die man an einem Tag gerade so umwandern kann. Unter Lebensgefahr. Und ich rede nicht vom Stadtring.