Wie der Einfältige auf kluge Weise ...

... zu seinem Glück findet/fand.

Ein Bauernsohn fand zufällig sein Glück. Das Glück aber wollte nicht leicht gefunden werden. Um sich vor dem Bauernsohn zu verstecken, bot es ihm einen Handel an. Ich werde, sagte das Glück, dir drei Wünsche erfüllen. Wähle weise, denn im Gegenzug musst du mir meinen Wunsch erfüllen. Welches ist dein Wunsch? fragte der Bauernsohn. Das Glück antwortete zögerlich. Aber da der Mensch eindringlich war, konnte es nicht ausweichen. Ich will nicht leicht gefunden werden. Du sollst meine Wohnung vergessen. Gut, antwortete der Bauernsohn, dies sei mein erster Wunsch: Ich will alles wissen. So weiß ich mir auch meine Wünsche zu erfüllen, ich weiß jederzeit mein Glück zu finden, wo es sich auch befinde. Das Glück erfüllte traurig den Wunsch des Bauernsohns. Dieser wußte nun auch, dass er das Glück um seinen Wunsch betrogen hatte. Denn nun konnte das Glück jederzeit gefunden werden. Ich kann mir nun jeden Wunsch erfüllen, sagte der Mensch, da ich dich bezwungen habe. Ja, sprach das Glück, du hast mir meine Macht entrissen. Ich kann mich vor dir nicht mehr verstecken. Aber was wirst du nun mit deiner Macht beginnen? Da meine gebrochen ist, kann ich dir keinen Wunsch mehr erfüllen. Erfülle dir deine letzten beiden Wünsche also selbst! Wir haben unser Ziel noch nicht erreicht ...Das Glück, das seine Macht verloren hatte, löste sich also vor seinen Augen auf. So sah der Bauernsohn, dass er mit der Erfüllung seines Wunsches sein Glück zerstört hatte. Aber auch darauf wußte er Rat. Eine noch größere Zauberin als das Wissen ist die Weisheit. So wünschte er sich Weisheit herbei, um das Glück zu retten. Sofort erfüllte sich sein zweiter Wunsch. Die Weisheit sprach zu ihm: ich ruhe im Vergessen. Nur der nichts weiß, kann sein Glück finden. Der Jüngling sprach: ich wünsche mir also, nichts zu wissen. Das Glück nun lachte und der dritte Wunsch war gleichzeitig mit dem des Glücks vergolten. Der Jüngling aber sprach, als er seine Wünsche nicht mehr zu erfüllen wußte, zu sich: die Weisheit blieb mir, nicht alles wissen zu wollen. So kann ich mein Glück jederzeit finden. Und das Glück allein hat die Macht, meine Wünsche zu erfüllen. Auch das Glück lachte ihm nun, denn, so sprach es, du hast mich wirklich nicht leicht gefunden.