ALLöF WIRD GUT - Jailhousecredibility

Ja, denke ich, so ist das, als mich endgültig der Knastkoller überkommt. Freudsche Fehlleistung.
Ich auch. Eine einzige Freudsche Fehlleistung. Instinktiv weiß ich natürlich, dass ich dem ganzen von Anfang an etwas positives abgewinnen muss, um hier drinnen zu überleben. Sartre, Mandela, Paris Hilton und so. Nur nicht mit der Nagelschere in der Hand verspießern. Ich könnte in den Gummibaum pinkeln, das würde ihn aufrichten. Und mich auch sonst meinen Zielen ein kleines Stück näher bringen: Jailhousecredibility. ALLöF WIRD GUT ...
... auch das mit den Zähnen:

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Angeregt vom Concierge in der Nacht zuvor, plane ich, prominent zu werden. Das eröffnet Perspektiven, an denen es in Haftanstalten grundsätzlich mangelt. Wenn man die Leichtigkeit des Seins nicht nur als Buchtitel versteht, dann kann man der Situation, in der ich stecke, doch vielleicht noch einigen Optimismus abzwingen. Im Dunst der Legende des zu Unrecht inhaftierten, oder gar aus politischen Gründen in Haft gezwungenen Propheten des Humanismus sehe ich Scharen von Sozialarbeiterinnen mit mir in die Kiste fliegen. Schwedische, dänische, holländische. In ferner Zukunft. Zwanzig Jahre Knast Minimum. Zehn? Vielleicht reichen fünf. Monate? Tage. Das Moped verschweigen wir besser. Es ist der Wille, der zählt.
Es wirkt. Die Vorstellung einer Zukunft in gesellschaftlicher Relevanz beatmet meine triste Seele zwischen Glastür, Gummibaum und Glotze. In die Vita des rheinischen Nelson Mandela fließt vorausplanend ein, dass ich Marx und Lenin erst in U-Haft gelesen und wahrhaft verstanden hätte. Das alles nimmt also in weniger als einer Stunde seinen Lauf, als hätte ich ein Aspirin geschluckt, das sich im Magen als Amphetamin entpuppt. Die Sinne wach, der Geist geläutert, jetzt kann sie kommen, die Anwältin. Mit etwas Glück werde ich bis dahin sogar wieder einigermaßen nüchtern sein. Mensch, und Philodendren, das sind doch gar keine Gummibäume! Rein botanisch gesehen ...

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