ALLöF WIRD GUT - Gottes Sympathisant?

»Spass beiseite!« gab ich nach. »Ich bin nicht ganz nüchtern, habe schlecht geschlafen und nicht geduscht. Ich arbeite an der Steuer vorbei als Freelancer, gehe nicht in die Kirche und nicht zur Wahl. Ich renne nicht gleich zum Einwohnermeldeamt, nur weil ich mal den Wohnsitz wechsle, und meine Freunde sind die üblichen socialmedia-Kontakte, auf die man auch genauso gut scheißen kann. Aber damit liege ich doch wohl sowas von mitten im Trend, dass ich mich nachts manchmal fürchte, ein Spießer zu sein. Ich meine, wieviele Leute kennen Sie, die es anders machen?«
Eine unbehagliche Stille quält sich in den Raum und haftet gleich an den Wänden, an der Decke, in der Auslegeware und vor allem in ihrem Gesicht. Meine Ohren werden ganz stumpf davon.
Heißt das jetzt keinen oder viele? ALLöF WIRD GUT ...
... auch das mit den Zähnen:

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Meine Initiative war wohl doch etwas zu persönlich geraten. Statt nachzusetzen, wechseln wir das Thema.
»Gut, was habe ich denn nun verbrochen?« frage ich.
Damit kann das Geblätter wieder beginnen. Die SIMs, die PINs und die Mikroelektronik. Technik ist allerdings auch nicht ihr Fach. Diese SIM-Karten und die Hardware der Mobiltelefone wird mutmaßlich für terroristische Zwecke benutzt. »Sympathisieren Sie mit diesen Tätern?«
»Krabbenpulern?«
»Hemm?«
Ich denke, ich rede besser mit Hana wie ein Regisseur mit dem Beleuchter. Schließlich kommt es aufs Ergebnis an. »Ganz ehrlich?« Da ich technisch gesehen zwei linke Hände habe, was Mikroelektronik angeht, hege ich eine gewisse Bewunderung für Menschen, die aus so einem Ding etwas sinnvolles basteln können. Kenne jemanden, der macht aus alten Handys leuchtende Schlüsselanhänger. Aber nein, Attentate liegen mir nicht.
»Vielleicht, wenn sie andere begehen?« Das ist eine juristische Spitzfindigkeit. Wenn derjenige, der selbst keine Verbrechen begeht, bevorzugt, dass andere Verbrechen begehen, dann ist er also schon Sympathisant für das Verbrechen an sich? Ich bräuchte ein Stück Papier, um mir das mal aufzumalen.
»Ehm«, sage ich, »was heißt das?«

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