ALLöF WIRD GUT - Null zu Null

Fluoreszierende Pillen haben ein Gutes im Wald. Ich denke an Hänsel und Gretel. Nebst bösen Hexen und ihren Öfen. Wir haben das Zeug schnell gefunden und Luuk einen Kumpel fürs Leben. Und die erste Dosis kommt und geht von der Hand in den Mund. Dann Coke hinterher und eine Pfeife. Mein Wunsch zu sterben, verschiebt sich erst mal auf unbestimmte Zeit. Solange man seinen Hintern nicht vom nassen Gras heben kann, ohne vornüber mit der Stirn im Humus zu landen, ist jede Form von Selbstmord eine logistisch zu komplexe Operation. Weitreichende Projekte erstickt der Treibsand allgemeiner Entschlusslosigkeit. Für den Rest sorgen Amphetamine. Jeder zweite Schluck Cola geht daneben und unsere beiden Muttersprachen werden sich im Lallen immer ähnlicher, je schlichter und sachlicher die Themen. Angefangen hatten wir beim Wo kommst du denn her? und jetzt schon sind wir beide vom selben Planeten. The enemy of your enemy is your friend. Eine Regel, die nicht nur auf dem Sportplatz gilt; in diesem Falle ist die Polizei das Verbindungsglied. Unsere wie ihre. Und der Zoll. Ghettostyle.
Zu Luuk Leyden gehört Persi, eine gar nicht mal unhübsche Neuseeländerin, was unsere Welt rund macht, denn auch auf der anderen Seite des Globus willküren die Behörden. Und die Rebellen am Globus arbeiten mit Volldampf daran, alles, was mit Wahrnehmung zu tun hat, auf das wesentliche zu reduzieren. Dazu dienen die Perlen, der Smoke … und der Alk, den die Kleine in PET-Flaschen bei sich trägt, wie andere in ihrem Alter vielleicht einen Schülerausweis. Gheddogheddostyle.
Wir sind sofort ein Team. Team Orange aus dem Busch. Outback Orange Operator: »Piss off, done mir noch mal die Pulle.« Denn was ist Sprache, wenn nicht Verständigung? Und was hilft eine gemeinsame Sprache, wenn es kein Verständnis gibt? In meiner Situation fühlt man sich ohnehin eher zu den Tieren im Wald hingezogen als zum Mitmensch als solchem. Das und ähnliches ist sofort unsere neue Verfassung. ALLöF WIRD GUT ...
... auch das mit den Zähnen:

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Echt geil, dieser Shit! Diese Pillen, meine ich. Leuchtende Zukunft unter den Sternen. Und Persi ein Traum des Summer of 96 und 69 in der Quersumme all dessen, was die Zahlenspiele mystifizieren sollen. Der Plan, später noch im Rhein zu baden, entpuppt sich schnell als weiteres Standbein unserer Gemeinsamkeiten. Und dann auf einen der Berge steigen und Kerzen entfachen, um den Aliens den Weg zu weisen. Mein kleiner Erfahrungsvorsprung hilft schlimmeres zu verhindern. Ich rate grundsätzlich ab. Als Persi ihre Kleidung in die Bäume schmeißt, rate ich immer noch vom Schwimmen ab, nicht aber vom Kleiderschmeißen. Nach der zweiten bunten Runde (Pillen, was sonst?) rate ich auch von voreiligen Suiziden grundsätzlich ab.
Das allerdings und die reiflichen Gründe meiner Erwägung dafür und dagegen, kommen nicht mehr so recht aus dem Quark, weil es dem Menschen nicht vergönnt ist, in drei Zungen gleichzeitig zu reden, während er mit der vierten Gallonen von Alkohol und Drops einnimmt. Das Taubheitsgefühl im Mund korrespondiert mit dem gegenteiligen Effekt zwischen den Beinen. Irgendwann denken Luuk und ich nur noch über Reihenfolgen und Stellungen nach, während Persi sich Stellungen und ihre Reihenfolge ausmalt. Die ⟩Menage à Bois⟨ endet wie ein Fußballendspiel, in das unsere Heimatländer verwickelt sind, lähmendes Unentschieden bei Null zu Null Toren ...

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