Wohin nur …?

Walter hat eine Ducati, wie es sich für einen Italiener gehört, aber er ist auch schon quer durch Amerika mit der Harley gebrettert, auf der legendären Route 66. Seine Hubschrauberlizenz hat er in Venezuela gemacht und ist mit einem leichten Hubschrauber dann auch gleich schon ins Meer gestürzt. War aber nur eine Bagatelle. Anschließend konnte er kaum liegen, aber bis zum Hals im Korsett steckend biken. Die Polizei wollte nur wissen, ob er den Kopf drehen kann, um in die Spiegel zu sehen. Konnte er.

Es ist jetzt Freitag, 15. Juli. Die Nacht über gingen mir die Möglichkeiten durch den Kopf, unter Vermeidung von unnötigem Schmerz irgendwohin zu kommen, wo ich mit meinem Gejammer niemandem auf die Nerven gehen würde. Dann kam Sandra, die Wirtin, und schlug mir vor, den Bus nach Villafranca zu nehmen, wo ich in einer Herberge unterkäme, die sie gleich anrufen wolle, damit man dort einen Physiotherapeuten alarmieren könnte. Ich hatte ihr ein kleines Trinkgeld geben wollen für all ihre Arbeit, was beinahe zum Streit geführt hätte. Bis ihr auffiel, dass sie die Übernachtung noch garnicht in Rechnung gestellt hatte. Außerdem nicht das eiskalte Bier, Kaffee, Zigaretten, die wir verkasematuckelt hatten und anderes.

Schließlich erklärte sie mir die App, in der man die Herberge von Villafranca ums Verrecken nicht findet. Dann griff sie zum Telefon und fand heraus, sie sei geschlossen. Die andere allerdings empfahl sie aus vollem Herzen, bis ihr die Lösung kam, ich müsse eine dritte besuchen. Dort gäbe es nämlich einen Pool. Und außerdem läge sie einige Kilometer vor Villafranca, was mich hellhörig macht. Nach einiger Recherche haben wir das Ding im Kasten. Es sind elf Kilometer bis dahin. Die werde ich schaffen. Morgen früh. Zeit genug, sich noch eine Badehose zu kaufen. Das einige Kilometer entfernt im Industriegebiet liegende Sportgeschäft, in dem ich gestern meine neuen Wanderschuhe kaufte, hat nämlich eine Filiale direkt ums Eck. Auch solche Informationen sind nicht ganz nebensächlich.