All Macht

Der Unterschied zwischen einem Asteroiden und einem Meteoriten ist das Ereignis, das wir benennen. Der eine kann das andere sein, ein Asteroid würde zum Meteoriten, wenn er auf der Erde einschlüge. Diese Befürchtung erregt gern die Gemüter derer, die glauben, dass die Dinosaurier ihre Hunderte von Millionen Jahren dauernde Weltherrschaft nur eines einzigen Meteoriten wegen dauerhaft verloren haben. Zweihundert Millionen Amerikaner fürchten sich also davor, hinterrücks vom All her zum Aussterben verdammt zu werden. Mit diesem Stoff kann man Bruce Willis auf die Leinwand zerren.

Am Wochenende war es soweit. Wie etwa schon ein Jahr zuvor kündigten Astronomen ganz knapp vor dem Ereignis, möglicherweise kurz danach an, ein Asteroid mit dem polizeilichen Kennzeichen 1234 FL 17 (aus rechtlichen Gründen abgeändert) werde in der Nacht von sowieso auf sowieso oder sei schon an der Erde vorbeigeschrammt. Ganz knapp. Daraufhin rechnen die Experten seine Geschwindigkeit, Größe und Gewicht in Hiroschimabomben um und dann zittert Junior vor der Glotze für bange Millionen von Jahren, bis Papa kommt und ihm erklärt, dass Einschläge von Meteoriten und Kometen und soweiters so selten sind wie ...

Sieben Richtige im Lotto. Und Kometen sind sowieso größtenteils aus Eis. Haha. Nun soll ein Asteroid (stellarer Himmelskörper) in 84.000 km an der Erde vorbeigerauscht sein. Einige Meter Umfang und 36.000 km/h lassen sich prächtig in Dinosaurier umrechnen oder Japanstadtkiller. Da schießt jemand aus dem All auf uns. Space-Shooter. Extraterrestrische Hintermondsniper aus dem Kuipergürtel? Au Backe. Space Invaders.

384.000 km ist der Mond von uns weg. Der Asteroid ist also quasi durch den Reifen gehopst - und das ziemlich nahe an unserer Seite der Kante. Beim Darten wäre das schon fast ein Bullseye. Wir sind also noch einmal mit einem blauen davon gekommen. Aber sowas von. Und das stand in der Zeitung:

Die Erde entging am Wochenende knapp einem Unglück. Was ein Satz! Aber da Donald Trump mal wieder was blödes gesagt hat und die Welt noch tief im Zweifel steckt, wie sie die Flüchtlingskrise bewältigen wird, nebst wirtschaftlichem Desaster in halb Europa und nur mäßig steigenden Profiten der Großkonzerne in einer vom Strukturwandel gebeutelten Zeit, und die G20-Mülltrennung zwischen Schadenersatzforderungen der Abgasunternehmer im TTIP unterzugehen droht, ist die Sache mit dem Weltuntergang erst mal nicht so wichtig.

Erna sacht dazu sachtse: Et hett noch emmer joot jejange. DaDieta sacht sachter: Wenn ett nicht emmer joot jejangen wör, dann wören wir net da. Erna sacht sachtse: Et hett auch anders kommen können. DaDieta sacht sachter: Et ess ja Anders jekomme. Und dann lachter. Weil Anders der Schwede ist, der dem Erna sein erster Mann war, aber das ist eine andere Geschichte. Sachich noch so: Hoffentlich trifft der nächste!