Samba

Samba ist nicht nur ein Tanz. Auch die Windows-kompatible Dateiserver-Komponente von Linux nennt sich so. SMB, ursprünglich der Server-Message-Block, erweitert sich mit wenigen Buchstaben zum brasilianischen Freizeitvergnügen. Samba kann nicht nur Dateien verschieben. Es leistet auch Druckdienste im Netzwerk. Dazu gibt man einen Drucker frei, praktisch standardmäßig läuft der Druckdienst dann über das selbe Protokoll.

Linux hat es so an sich, dass alles auf verschiedenen Wegen geht und meistens dann gerade nicht. Denn jeder Weg hat seine Tücken. Samba zum Beispiel fragt mich nach White- oder Blacklists. Darf jeder alles, dürfen alle nichts, und wer ist ausgenommen? Experimentell in der Konfigurationsdatei eingestellt, dass alle alles dürfen. Damit ging dann tatsächlich nichts.

Erstens Lesen und Schreiben. Das erste ließ sich machen, das zweite ging in die Hose. Der Drucker war mal zu sehen im Netz, mal verschwunden, je nachdem, ob der entfernte Rechner gerade eine Gastverbindung zum Server hatte oder auch nicht. Der DNS wußte von nichts gar nichts, und Drucken erwartete eine Authentifizierung, die er anschließend nicht annahm.

Ja, Profi müßte man sein! Was war der Fehler? Wenn man Samba keinen erlaubten Klienten angibt, weil angeblich alle eh alles dürfen, dann gehört auch keiner der öffentlichen Kunden zu den Klienten, die alles dürfen, weil sie alle nicht vorhanden sind, somit ist das System hermetisch. Gedruckt wird nicht. Ich hab dann einen Klienten eingerichtet, der nach der Arbeitsgruppe benannt ist, ihm ein Samba-Passwort zugeteilt und die Freigaben eingerichtet. Und siehe da: es druckt sich doch. MIT Passwort.

Dieses Linux ist eine feine Sache. Vor allem, wenn man ein durchmischtes Netzwerk betreibt, Windows, Apple, Linux, Android, etc. Die eigentliche Hürde ist die Hardware. Denn auch Linux stößt treiberseitig an seine Grenzen, wenn die Desktops aus dem letzten Jahrtausend stammen. Wenn es allerdings läuft, merkt man kaum einen Unterschied zum State-of-the-Art-Rechner nebenan. Vor allem nicht übers Netz. Und nicht beim Drucken.

Außer daß der Computer einem nicht sagt, dass er seinen Drucker wegen Überschreitung der vorgesehenen Lebenszeit-Druckseitenzahl außer Betrieb gesetzt hat. Es ist auch kein Airbag, ABS oder geregelter Kat an Bord. Dafür guter alter Stahl drumrum. In Krankenhausweiß. Ein Vormittag also im Kittel mit dem Skalpell im IT-Muskelgewebe. Hoffentlich dabei das Gehirn nicht verletzt. Weder das künstliche, noch das eigene.

Computer sind ne tolle Erfindung. Man fragt sich nur, wozu.