Der rote Spatz

Amerika del norte hat ein - das wissen wir - zwiegespaltenes Verhältnis zum russischen Sozialismus. Man kann das verstehen. Wir haben das auch und hatten das immer, seit Lenin damals ... aber das ist ja Geschichte. Unter anderem auch deutsche Geschichte. Und nicht die glanzvollsten Kapitel, wenn nicht europäische. Das führt weit. Jahresende, da kann man schon mal historische Filme sehen. Von 2013 zum Beispiel. Wenn Hollywood Russen sprechen lässt, zum Beispiel in der Moskower Oper, dann quasseln sie ein Kauderwelsch wie ein ukrainischer Taxifahrer in Manhattan. Untereinander. So auch zu Beginn dieses Spionagethrillers. Da trifft die sensationell schöne Primaballerina auf einen Fotografen. Man stellt den Fotografen vor, und das tut man in jener Sprache, die Russen untereinander sprechen, wenn sie in amerikanischen Filmen unter sich sind: "... ist ein krosser Foltokinstler ..." und er küsst ihre Hand, gnädige Frau und fügt hinzu: "Wenn iach irgendwann mal etwas fier Sie tun kann, dann zegern Sie niacht, mich zu fragen." Nunja, habe nur ich "Folterkünstler" verstanden, oder war das so beabsichtigt? Iach, chedenphallus wierde den Film mit dem greßten Interesse vernachfolgen. Vialleicht sucht sie ja wirklich einen Folterknecht. Oder ist das nur eine leere Ankündigung? Und es geht um eine simple Weltrettung? Ach, die Primaballerina muss einen Oligarchen verführen, lese ich da im Klappentext. Entführen? Nain. Was da in Moskau los ist, ein Sindenpfuhal. Aber das wussten wir ja vorher schon. Hoffentlich gut in Szene gesetzt ...