Hans im Glück

... hat nicht unbedingt Pech, als man ihm anbietet, einen unhandlichen Klumpen Schwermetall loszuweden im Tausch gegen … irgendwas. Freut sich dann, dass der Tausch gegen irgendwas zu irgendwas anderem führt, was ihn noch weniger belastet. Erhält am Ende zwei schwere Steine. Und ist glücklich, auch diese Last endlich los zu werden.
Staunen: Warum heißt diese Geschichte 'Hans im Glück'? IM GLÜCK?
Ideen?

Kinder hassen dieses Märchen. Weil es kein 'schönes' Ende nimmt. Verstehen kann man es auch nicht. Ist doch schrecklich, dass jemand, der es verdient hat, glücklich zu sein, auch tatsächlich glücklich ist? Und das, obwohl wir als Leser doch wissen, dass er eigentlich unglücklich zu sein hätte?

Hans im Glück

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Archaeologists whould tell you Stone Age had a double meaning
[Lee Child: Never Go Back]
Der Reuter: nahm Hans den Brocken Gold, gab sein Pferd und gieng seines Weges. Fröhlich des Tausches ermüdete er rasch, fand Rast unter einem Baume und ward dort um des Goldes erschlagen. Dem Gesindel nun mangelte es an fährigem Reitgetier, also die Bande sich innerlich zerstritt, wer das Beutegut denn nun trüge, biss einer zum Hauptmanne erkoren, sich mit dem schweren Metalle darselben davonstahl. In einem tückischen Moor fand er seinen Todt, daweil das den Räubern geraubte kopfgroße Gold mehr denn einen Zentner wog, was ihn, bloss seiner Gesellen rasch erstickte.

Das Pferd: täuschte der Bauer gegen kalbendes Rind. Weder Milch, noch Fleisch ihm gegeben, schlug er sein Pferd alsbald zu Schinken und Wurst, da es ihm unter dem Joche brandig gieng. Beides verkäuft er im Herbst und litt des Winthers den Hungerthod.

Die Kuh: verweigerte Hanns, Milch ihm zu geben. Ein Metzger täuschte das elendigliche Viech gegen ein Schwein. Er wollte das Rind erst schlachten. Dann besann er sich, die Kuh zu mästen, dass sie erst Milch ihm gäbe. Das Rind verdurstete ihm bald, da er den Viehbrunnen verschüttet fand. So hatte er nun weder Rind noch Schwein, nicht Wurst noch Kalb noch Milch noch Schinken.

Im Tausche gegen das Rind ein Schwein: verreckte im Karren. So ists mit dem Geviech, das stinkt und suhlt und sich im Geläuf beim Bellen eines Hundes dem Herzversagen niederstreckt. Das Schwein war von Grippe befallen. Als es die Ratten benagten, kam die Pest noch hinzu.

Die Gans: »Wenn ichs recht überlege«, sprach Hans mit sich selbst, »habe ich noch Vortheil bei dem Tausch: erstlich den guten Braten, hernach die Menge von Fett, die herausträufeln wird, das gibt Gänsefettbrot auf ein Vierteljahr, und endlich die schönen weißen Federn, die laß ich mir in mein Kopfkissen stopfen und darauf will ich wohl ungewiegt einschlafen. Was wird meine Mutter eine Freude haben!«

… hier enden die Apokryphen und lassen ahnen, dass Hans nur um Haaresbreite weitaus schlimmerem entging. Wir können aus den Fragmenten allerdings noch schließen, dass der Brunnen, an dem der Metzger seine Kuh zu tränken versuchte, durch eben jene Steine verschüttet war, die Hans dort zu seiner Erleichterung verloren hatte.