ALLöF WIRD GUT - Himmelssturz

... und gleich darauf infernalischer Lärm eines nahen Katarakts. Was da draußen am Werk ist? Das Kreischen, Röcheln und Stampfen eines fleischgeilen Riesen, der den Geräuschen nach in seinem Gebiss in unmittelbarer Nachbarschaft einen Container nach dem anderen wie Bierbüchsen zerkaut. Elektrokabel zischeln in unserem und beleuchten derart eine grünliche Schmelze aus Schalen, Flaschen, losem Papier und Wasser. Plötzlich ist nämlich überall Wasser. Dann wird es duster, und der Walfisch, in dessen Bauch wir vermeintlich sitzen, beginnt seine Verdauungsgeräusche zu erzeugen. Das Leben ist schon sonderbar. Genauso unvermutet, wie ich hier herein kam, geht es auch wieder raus. Die Frage ist, ob tot oder lebendig.
Magensäfte hüllen mich ein. Saure Winde pressen mir stoßweise ölhaltige Dämpfe in die Lunge, mein Hinterkopf dotzt an eine Wand, was mich merken lässt, dass ich am Rande eines Strudels auf einem im Container gefangenen Gewässer treibe. Wenn Wasser drinnen ist, dann war es vorher draußen. Also gibt es noch viel mehr davon. ALLöF WIRD GUT ...
... auch das mit den Zähnen:

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Das vom Rest seiner Herde getrennte Wildwasser rast in seiner Falle wie ein hungriger Zobel im Kreis, bis seine kopflose Flucht vom übermächtigen Gott der Schwerkraft gestoppt, umgekehrt und gegen die Eingangswand geworfen wird. Dort schwappt es jaulend bis zur Decke. Jetzt erkennt das letzte Bisschen Mensch in mir, dass in der Welt der Dinge tatsächlich etwas vorgeht, und nicht nur in meinem Bauch und Kopf. Ein Wahnsinnsknall sprengt mir die Lungen und auf der anderen Seite ein Loch in die Welt, durch das der Mond seinen blassen Finger schiebt. Die gerade noch allmächtig zappelnde Schlange ist gurgelnd und schluckend durch den Spalt entflohen und lässt in einem nach draußen mäandernden Rinnsal erahnen, wohin.
Ich taste an meinem Kopf nach Blut. Dort hat sich aber nur das Ende einer kunstvoll in Fetzen gerissenen Decke verfangen. Als ich aufzustehen versuche, saugt mich die Schwerkraft auf der glitschigen Spur der Hydra hinterher gegen den stählernen Flügel der nicht mehr ganz frei schwingenden Tür. Wie das Paddel eines Flipperautomaten patscht sie mich in irgendeine Richtung, wo gerade Platz genug ist, um auf Händen und Füßen zu kauern. Dort ist Sand. Und Luft. Und Funkeln im All. Dort ist ein großer Klumpen ungeschlachten Bodens gegenüber dem schwarzen Loch des Himmels. Kein Estrich, keine Planken, keine Dielen. Da ist Land. Hat man uns aus dem Himmel heraus auf die Erde herab geworfen wie Müll?

-- Fortsetzung folgt -- Anfang hier --