ALLöF WIRD GUT - Gestrandet

Gerade noch mit den Händen hinterm Kopf auf den Knien in einem Vernehmungsraum meinem täglichen Geständnis entgegen meditierend, fehlt mir jetzt plötzlich der Sack über dem Kopf und damit die gewohnte Orientierungslosigkeit. Ich bin mehr als wackelig auf den Füßen, und damit meine ich alle viere. Im Rhythmus meines Herzschlags pendelt die Erdachse darunter so unberechenbar, dass selbst vier feste Fußpunkte nicht ausreichend Halt geben können, um weitere Stürze zu vermeiden. Instinktiv weiß ich, dass das bis zum Mittelpunkt der Erde so weiter gehen wird, wenn ich mich nicht mannhaft dagegen wehre. ALLöF WIRD GUT ...
... auch das mit den Zähnen:

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Fallen, fallen, fallen, ohne dass man auch nur einen Schritt vom Fleck weg kommt. Eine Metapher für mein Leben.
Benommen im Universum eines Schiffbrüchigen, kann es der blinde Überlebenswille nicht lassen, Dunkelheit und mangelndes Gleichgewicht mit Stöhnen und Kopfschütteln beseitigen zu wollen. Was den Dämon nicht besänftigt, der wütend in meinem Schädel gegen Augen und Ohren pocht. Und nicht den anderen, der sich ängstlich um meine Kehle klammert, damit nicht zu viel Luft hinein oder hinaus geht. Und den dritten Dämon, der auf meinen Schultern walkt und stumm die Worte schreit: »Wach auf! Wach auf! Wach auf!«
Ich erwarte jeden Moment in die Augen des Doktors zu gucken, der den Defibrilator ausgelöst hat. Aber es bleibt dunkel. Nur vereinzelte matte Schemen tauchen aus dem glitschigen Saft der Nacht um mich her. Meine Dämonen quieken in alle Richtungen davon wie Luftballons, die man nicht gut verknotet hat. Als uns allen der Atem ausgeht, dreht sich die Scheibe der Erde wie das Casino um die Kugel. Ich liege nun andersherum und sehe Glühwürmchen tanzen und Sterne, während mir die freundliche Zunge eines Gewässers sanft das Ohr ausleckt. Alles nicht so schlimm. Ein Hund, wird’s sein, der dich Sonntag morgens mit schlechtem Gewissen aus dem Kater weckt, weil er auf dem Teppich was hinterlassen hat, das auf einem Spaziergang entsorgt werden müsste. Du fühlst dich doppelt mies, weil es nicht nur stinkt, sondern auch noch zurecht. Und weil du weißt, dass im Küchenschrank keine Aspirin mehr sind.
Ist das das Ende eines monströsen Vollrausches?

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